Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT)

Verbesserte und neuartige Zellkulturtechniken und adäquate analytische Messverfahren müssen bei der rasanten biotechnologischen Entwicklung von zukunftsorientierten therapeutischen Konzepten Schritt halten. Hierbei gewinnen Standardisierung und Optimierung im Bereich der präklinischen und klinischen Prüfung von Wirk- und Impfstoffen zunehmend an Bedeutung. Die Hauptabteilung Medizinische Biotechnologie entwickelt hierfür alternative Zellkultursysteme, Prüf- und Analyseverfahren für verschiedenste Bereich der Stammzellforschung, der personalisierten Medizin, der toxikologischen Bewertung von Substanzen und der Nanobiotechnologie. Die Wirkstoffentwicklung wird durch den Einsatz entsprechender Technologieplattformen unterstützt. Hierzu zählen Transport und Freisetzungsuntersuchungen therapeutischer Applikationssysteme über biologische Barrieren wie z. B. die Haut-, die Gastrointestinal- und die Lungenbarriere sowie die Blut-Hirn-Schranke. Durch das Arbeiten mit Primärzellen realisieren wir zelluläre Systeme, die der Physiologie des menschlichen Organismus sehr ähnlich sind. Die Barrieremodelle können genutzt werden, um den Transport von Molekülen, aber auch Nanopartikeln, an den Barrieren des Körpers zu studieren. Nanopartikel die beispielsweise mit Alzheimer-Medikamenten beladen sind und auf der Oberfläche spezifische Ankermoleküle tragen, werden mit dem Blut-Hirn-Schranke-Modell hinsichtlich ihres Potenzials für die Alzheimer-Therapie untersucht. Das Lungenbarriere-Modell eignet sich zur präklinischen Prüfung neuer Inhalativa. Das Fraunhofer IBMT verfügt über eine eigene Qualitätsmanagement-Einheit mit langjähriger Erfahrung. Die Qualitätssicherung am Fraunhofer IBMT ist eine der tragenden Säulen für den Kundenservice auf hohem Niveau.  Das Fraunhofer IBMT besitzt folgende Zertifizierungen & Akkreditierungen: GLP-Zertifizierung (Prüfkategorie 9: Sonstige Prüfungen: Biologische und mikrobiologische Sicherheitsprüfungen an Medizinprodukten, Arzneimitteln und Zelltherapeutika), DIN EN ISO 9001, GCLP-Zertifizierung, DIN EN ISO/IEC 17025.

Individualisierte mathematische/systemmedizinische Modelle zur Entwicklung von Krankheitsprozessen haben das Potenzial, zukünftige Gesundheitsereignisse und das individuelle Therapieergebnis vorherzusagen. Solche prädiktiven Modelle können Klinikern bei der Diagnose und Behandlung ihrer Patienten unterstützen und Patienten helfen, ihre Erkrankung besser zu verstehen. Für die Entwicklung dieser mathematischen Vorhersagemodelle müssen in großem Umfang unterschiedlichste klinische Patientendaten aus den Informationssystemen zusammengetragen, harmonisiert und analysiert werden. Dabei ist der Datenschutz beim Umgang mit persönlichen und sensiblen Patienteninformationen sicherzustellen. Neue Vorhersagemodelle können nach ihrer Überprüfung in Studien  Klinikern und Patienten zur Entscheidungsunterstützung und zum Gesundheitsmanagement verfügbar gemacht werden. Die Arbeitsgruppe Gesundheitsinformationssysteme schafft innovative semantische Werkzeuge und Plattformen, um heterogene klinische und labormedizinische Datenbestände datenschutzkonform zusammenzuführen und zu analysieren, sowie prognostische Modelle zu validieren und in innovative Disease-Management-Lösungen zu integrieren.

 

Kontakt

Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik (IBMT)
Hauptabteilung Medizinische Biotechnologie
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